Hans Bernd von Haeften wird als zweites Kind in einer angesehenen Offiziersfamilie geboren. Sein Vater ist später Präsident des Reichsarchivs. Er, sein drei Jahre jüngerer Bruder Werner und die ältere Schwester wachsen in einem liberalkonservativen Elternhaus auf, in dem bekannte Gelehrte verkehren. Manche der späteren Gefährten im Widerstand begegnen den Brüdern Haeften bereits in ihrer Jugendzeit. Hans Bernd von Haeften studiert 1924 in Berlin und München Rechtswissenschaft. Nach dem Referendarexamen 1928 verbringt er als Austauschstudent ein Jahr in England, anschließend ist er von 1930 bis 1933 Geschäftsführer der Stresemann-Stiftung. In diesen Jahren hat er erste Verbindungen zur ökumenischen Bewegung der Kirchen Europas. 1933 geht er in den Auswärtigen Dienst und weigert sich auch als Diplomat konsequent, der NSDAP beizutreten. Haeften ist für die Verschwörer um Claus Schenk Graf von Stauffenberg einer der wichtigsten Vertrauensleute im Auswärtigen Amt. Er gehört als enger Freund von Adam von Trott zu Solz zugleich zum Kreisauer Kreis und soll nach einem gelungenen Umsturz Staatssekretär im Auswärtigen Amt werden. Nach dem Scheitern des Umsturzversuches vom 20. Juli 1944 kann Hans Bernd von Haeften Berlin verlassen, kehrt jedoch am 22. Juli zurück. Einen Tag später wird er von der Gestapo verhaftet, am 15. August 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und wenige Stunden danach in Berlin-Plötzensee ermordet.
Hans Bernd von Haeften
Hans Bernd von Haeften was born as the second child in the family of a respected officer. His father later became president of the Reich Archives. Hans Bernd von Haeften, his elder sister and his brother Werner, who was three years younger, grew up in a liberal conservative atmosphere at home, where well-known scholars were regular visitors. Some of the people the Haeften brothers met when they were young later became their comrades in the resistance. Hans Bernd von Haeften began studying legal science in Berlin and Munich in 1924. After his final law examination in 1928 he spent a year in England as an exchange student. From 1930 to 1933 he was managing director of the Stresemann Foundation. At that time he established initial contacts with the ecumenical movement of the European Churches. In 1933 he joined the Foreign Service; even as a diplomat he consistently refused to join the National Socialist Party (NSDAP). Haeften was one of the most important confidants in the Foreign Office for the conspirators around Claus Schenk Graf von Stauffenberg. A close friend of Adam von Trott zu Solz, Haeften was also a member of the Kreisau Circle and was designated as an undersecretary of state in the Foreign Office in the event of a successful coup against Hitler. After the failure of the coup attempt of July 20, 1944, Hans Bernd von Haeften was able to get away from Berlin, but returned to the city on July 22. The Gestapo arrested him the next day. He was sentenced to death by the People’s Court on August 15, 1944 and murdered only hours later in Berlin-Plötzensee.