Ulrich-Wilhelm Graf von Schwerin von Schwanenfeld

Der spätere Landwirt Ulrich-Wilhelm Graf von Schwerin von Schwanenfeld wird in Kopenhagen geboren. Er studiert Landwirtschaft in München, Berlin und Breslau. 1923 wird er in München Zeuge des »Hitlerputsches«. Dieses Erlebnis begründet seine Ablehnung des Nationalsozialismus. 1928 heiratet er Marianne Sahm, mit der er fünf Söhne haben wird. Seine aktive Widerstandsarbeit beginnt er 1938 in enger Zusammenarbeit mit seinen Freunden Peter Graf Yorck von Wartenburg und Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg. Bereits während der »Sudetenkrise« 1938 wird er wegen seiner Kontakte zum Auswärtigen Amt und zum Amt Ausland/Abwehr des Oberkommandos der Wehrmacht Verbindungsglied zwischen zivilem und militärischem Widerstand. Als Reserveoffizier mit Kriegsbeginn eingezogen, arbeitet er seit November 1939 im Stab und in der unmittelbaren persönlichen Nähe des späteren Feldmarschalls und Oberbefehlshaber West Erwin von Witzleben. Bereits 1939 erfährt er von Massenerschießungen polnischer Christen und Juden in der Kiesgrube seines polnischen Gutes Sartowitz. Nach der Verabschiedung Witzlebens wird er als »politisch unzuverlässig« 1942 von Paris nach Utrecht versetzt. Im März 1943 holt ihn Hans Oster nach Berlin, wo er sich in vielfältiger Weise an den Staatsstreichvorbereitungen beteiligt. Über seinen Freund Yorck ist er dem Umfeld des Kreisauer Kreises zuzurechnen und tritt wie dieser für eine politische Erneuerung Deutschlands auf christlicher und sozialer Grundlage ein. In Berlin freundet er sich ab September 1943 mit Claus Schenk Graf von Stauffenberg an. Vorgesehen als Staatssekretär des designierten Staatsoberhauptes Ludwig Beck, gehört er bis zuletzt zum engsten Kreis der Verschwörer. Am 20. Juli 1944 wartet er zusammen mit Berthold Schenk Graf von Stauffenberg, Yorck und Schulenburg in seinem Büro auf die Nachricht von der Durchführung des Attentats in der Wolfsschanze. Er wird in den späten Abendstunden im Bendlerblock festgenommen, am 21. August vom »Volksgerichtshof« zum Tode verurteilt und am 8. September 1944 in Berlin-Plötzensee ermordet.


Ulrich-Wilhelm Graf von Schwerin von Schwanenfeld

The agriculturalist Ulrich-Wilhelm Graf von Schwerin von Schwanenfeld was born in Copenhagen. He studied agriculture in Munich, Berlin, and Breslau. He witnessed the “Hitler putsch” in Munich in 1923, prompting him to reject National Socialism. He married Marianne Sahm in 1928, and the couple later had five sons. His active resistance activities began in 1938, in close collaboration with his friends Peter Graf Yorck von Wartenburg and Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg. He became an important link between the civilian and military opposition during the 1938 “Sudetenland crisis” due to his contacts to the Foreign Office and the Office for Foreign Affairs/Counterintelligence in the Armed Forces High Command. Called up as a reserve officer on the outbreak of war, he worked on the staff and in the direct personal vicinity of the later Field Marshal and Commander in Chief West Erwin von Witzleben from November 1939 on. He heard of mass shootings of Polish Christians and Jews in the gravel pit on his Polish estate of Sartowitz as early as 1939. After Witzleben’s transfer, he was posted from Paris to Utrecht in 1942 as “politically unreliable.” In March 1943, Hans Oster had him transferred to Berlin, where he was involved in the preparations for the coup in various ways. He was associated with the Kreisau Circle via his friend Yorck, advocating a political renewal of Germany on the basis of Christian and social principles like his friend. In Berlin, he made friends with Claus Schenk Graf von Stauffenberg in September 1943. Planned as the undersecretary of state to the designated head of state Ludwig Beck, he remained in the innermost circle of conspirators until the very end. On July 20, 1944, he waited for news of the assassination in the “Wolf’s Lair” in his office, along with Berthold Schenk Graf von Stauffenberg, Yorck, and Schulenburg. He was arrested in the Bendler Block late that evening, sentenced to death by the People’s Court on August 21, and murdered in Berlin-Plötzensee on September 8, 1944.